Start Kindheit Du und deine Geschwister! 

Du und deine Geschwister! 

Positives überwiegt

Wir waren sechs Kinder in unserer Familie und sind in Preetz aufgewachsen. Ich habe drei Schwestern und zwei Brüder, wobei ich die Jüngste mit einem Abstand von sieben Jahren zu meiner nächstälteren Schwester bin. 

Als Kind habe ich es sehr genossen, mit meiner großen Schwester ein Zimmer zu teilen, so dass ich nicht alleine schlafen musste. Als ich etwas älter war, fand ich es großartig, immer jemanden zum Reden zu haben, jemanden, der mich gut kennt und den ich immer um Rat fragen konnte. Außerdem hatte ich natürlich immer jemanden, der Zeit und Lust zum Spielen hatte. Langeweile kannten wir kaum und es waren immer viele Kinder im Haus. 

Schwierig war es in der Regel, alle Meinungen unter einen Hut zu bringen. Generell war es oft nicht leicht, eine Einigung zu erzielen, bzw. es gab sehr viele Diskussionen um sich zu einigen – viele Leute, viele Meinungen! Besonders beim Fernsehprogramm war das nicht leicht ;?)

Heute sind wir alle recht eng miteinander verbunden. Die Intensität ist natürlich unterschiedlich, was aber auch vom Wohnort abhängig ist. Wir versuchen regelmäßig mindestens zweimal im Jahr alle zusammen zu kommen und fahren auch teilweise gemeinsam mit unseren Kindern und Eltern in den Urlaub. 

Gesa, 34 Jahre,  Kiel

Das Teilen hat uns nicht geschadet

Ich habe zwei jüngere Geschwister. Einen Bruder und eine Schwester. Das Tolle ist, dass meine Geschwister immer für mich da sind, wenn ich sie brauche. Und sie verstehen mich auch ohne Worte – ein Blick reicht und wir alle drei wissen genau, was los ist. Diese tiefe Verbundenheit kann man nicht ersetzen.

Da ich die Älteste war, musste ich früher immer alles teilen. Vom Pullover bis zum Fahrrad und im Notfall sogar die Zahnbürste ;?) Ich durfte nie alleine hinausgehen, immer musste ich jemanden von den Kleineren mitnehmen. Alleine spielen mit meinen Freunden war der seltenste Fall. Das hat sehr genervt. Aber an die Streitigkeiten ist man gewöhnt und auch Teilen hat uns nicht geschadet.

Heute haben wir ein sehr enges Verhältnis zueinander. Wir sehen uns regelmäßig, obwohl wir in unterschiedlichen Städten wohnen. Mindestens einmal im Monat. Auch meine Kinder lieben ihre Tante über alles und freuen sich sehr über die regelmäßigen Besuche. Ein Leben ohne meine Geschwister wäre schwer vorstellbar. Das Verhältnis hat sich im Alter auch verändert und ist enger als früher, das ist sehr schön!

Cindy, 38 Jahre, Neuruppin

Gestritten, geneckt, geliebt

Meine drei Schwestern und ich haben ein enges, aber lockeres Verhältnis zueinander, wenn man das so ausdrücken kann. Ich bin der ältere Bruder von drei jüngeren Schwestern und wir hatten somit eine bunte Kindheit – Auseinandersetzungen, Neckereien und willensstarke Lautstärke haben uns den Alltag versüßt.

Ich für meinen Teil musste manchmal Rücksicht nehmen. Was gar nicht immer einfach war, denn alle drei Schwestern waren in Pferde vernarrt. Oft musste ich mit in den Reitstall, das war schon blöd. Und wenn am Wochenende Turniere waren, war ich hochgradig genervt. Als ich meinem Vater dann noch beim Pferdezaun bauen helfen musste, hätte ich sie mir doch mal kurz alle (wirklich nur kurz) auf einen anderen Planeten gewünscht. Meine Mutter glaubt heute auch, ein bisschen weniger Thema Pferd wäre vielleicht besser für mich gewesen! Wäre eine der drei fußballverliebt gewesen, hätte ich das sehr befürwortet. Aber das große neue Skateboard hat mich damals immerhin ein bisschen getröstet!

Mit meiner ältesten Schwester habe ich mich oft gestritten, aber wir haben uns auch immer wieder zusammengerauft. Für meine kleineren Schwestern war ich der große Bruder, der auch in der Schule und zu Hause hier und da beschützen oder unterstützen durfte.

Wir verstehen uns alle sehr gut und haben den gleichen Gerechtigkeitssinn und die gleichen Wertevorstellungen. Wir schätzen uns und sind dankbar, dass wir uns haben. Obwohl wir inzwischen verstreut wohnen und fast alle fest in den Alltag unserer Familien integriert sind, sehen wir uns im Schnitt zwei bis dreimal im Jahr. Wir telefonieren jedoch oft und tauschen uns viel aus. Wenn es Probleme mit unseren Eltern gibt, telefonieren wir noch öfter und sind immer füreinander da.

Gemeinsame Entscheidungen zu treffen ist nicht immer einfach, in solchen Fällen müssen wir uns arrangieren und eine Lösung finden. Keiner hegt Groll gegenüber den anderen, was dazu geführt hat, dass wir uns heute nahe stehen und einander unterstützen. Meine Basis ist meine Familie, die Konstante, die mich mein Leben lang begleitet hat und immer begleiten wird.

Fritz, 47 Jahre, Strande

Foto: Armin Straudt / photocase.de